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Kursübersicht

Von Heiligen und Sündern - Legenden in der Literatur des Mittelalters
Seniorenuniversität Bad Kissingen

Martini, Nikolaus, Sylvester und Valentinstag: selbst in unserer säkularen Gegenwart erinnern uns noch mache Tage an die Heiligen, nach denen sie bannt sind. Und hie und da haben sich auch noch ein paar Bräuche erhalten, die mit den Legenden zusammenhängen, die man sich zu den Heiligen erzählte. Sehr viel mehr als heute waren in der christlichen Gesellschaft des Mittelalters Heilige allgegenwärtig. Seit dem frühen Mittelalter entstand eine gewaltige Literaturtradition, die Geschichten zum Leben der Heiligen sammelte (und nicht selten erst erfand). Der Tradition der mittelalterlichen Heiligenlegenden, ihrer Entstehung, ihren Formen, Typen und ihren Wirkungen bis in die Gegenwart möchte die Vorlesung nachgehen.
Die erste Vorlesung führt in Entstehung, Bedeutung und literarische Erscheinungsformen mittelalterlicher Heiligenlegenden ein. Am Anfang steht ein Überblick zur Entstehung von zunächst lateinischen und schließlich auch volkssprachlichen Heiligenlegenden. Der zweite Teil der Vorlesungen gilt zentralen Texten berühmter mittelalterlicher Dichter. Denn nahezu alle großen Autoren höfischer Romane verfassten auch umfangreiche Verslegenden, in denen vor dem heilgenmäßigen Ende mitunter ausgesprochen sündhaft zugeht. Im letzten Teil der Vorlesung steht ein Blick auf die Kritik von Humanisten und Reformatoren an diesem typisch katholisch-mittelalterlichen Texttyp, der wohl eine Krise, aber nicht das Ende der Legende bedeutete. Berühmt gewordene Legenden schrieben noch Heinrich von Kleist und Johann Wolfgang von Goethe. Als ‚Urban Legend‘ überlebt der Texttypus sogar ohne Heilige.
Einzeltermine:
9. März 2026, 18:00 Uhr I: Die Ursprünge der Heiligenlegende: Entstehung, Typen, Legendensammlungen
11. März 2026, 18:00 Uhr II: Legenden in Versromanen: Hartmann von Aue, Konrad von Würzburg und Rudolf von Ems
16. März 2026, 18:00 Uhr III: Das Ende der Legende: Reformatoren und Humanisten
Der Referent:
Rainer Leng studierte Geschichte, Germanistik, klassische Philologie, Politikwissenschaft
und Soziologie in Würzburg und Heidelberg. 1996 Promotion,
2000 Habilitation. 1994-2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrstuhlvertreter
an der Universität Würzburg. Es folgten Forschungsprojekte in
München und Göttingen. Mehrere Jahre vertrat er den Lehrstuhl für Mittlere
Geschichte an der Universität Stuttgart. Seit 2008 ist er außerplanmäßiger
Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Würzburg.

Literatur zur Vorbereitung bzw. Weiterbeschäftigung:
Literaturempfehlungen: Edith Feistner, Historische Typologie der deutschen Heiligenlegende des Mittelalters von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation, Wiesbaden 1995 – Werner Williams-Krapp, Die deutschen und niederländischen Legendare des Mittelalters. Studien zu ihrer Überlieferungs-, Text- und Wirkungsgeschichte, Tübingen 1986 – Peter Strohschneider (Hg.), Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin / New York 2009 – Felix Prautzsch, Heilige und Heiden im legendarischen Erzählen des 13. Jahrhunderts, Berlin/Boston 2021.

Material

20 € für einen kompletten Vorlesungsblock - Barzahlung an der Kasse vor Ort.
10€ für einen Einzelvortrag - Barzahlung an der Kasse vor Ort

Kurstermine 3

  •  
    Ort / Raum
    • 1
    • Montag, 09. März 2026
    • 18:00 – 19:30 Uhr
    • Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen
    1 Montag 09. März 2026 18:00 – 19:30 Uhr Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen
    • 2
    • Mittwoch, 11. März 2026
    • 18:00 – 19:30 Uhr
    • Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen
    2 Mittwoch 11. März 2026 18:00 – 19:30 Uhr Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen
    • 3
    • Montag, 16. März 2026
    • 18:00 – 19:30 Uhr
    • Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen
    3 Montag 16. März 2026 18:00 – 19:30 Uhr Hotel Frankenland, Frühlingstraße 11, Bad Kissingen

Von Heiligen und Sündern - Legenden in der Literatur des Mittelalters
Seniorenuniversität Bad Kissingen

Martini, Nikolaus, Sylvester und Valentinstag: selbst in unserer säkularen Gegenwart erinnern uns noch mache Tage an die Heiligen, nach denen sie bannt sind. Und hie und da haben sich auch noch ein paar Bräuche erhalten, die mit den Legenden zusammenhängen, die man sich zu den Heiligen erzählte. Sehr viel mehr als heute waren in der christlichen Gesellschaft des Mittelalters Heilige allgegenwärtig. Seit dem frühen Mittelalter entstand eine gewaltige Literaturtradition, die Geschichten zum Leben der Heiligen sammelte (und nicht selten erst erfand). Der Tradition der mittelalterlichen Heiligenlegenden, ihrer Entstehung, ihren Formen, Typen und ihren Wirkungen bis in die Gegenwart möchte die Vorlesung nachgehen.
Die erste Vorlesung führt in Entstehung, Bedeutung und literarische Erscheinungsformen mittelalterlicher Heiligenlegenden ein. Am Anfang steht ein Überblick zur Entstehung von zunächst lateinischen und schließlich auch volkssprachlichen Heiligenlegenden. Der zweite Teil der Vorlesungen gilt zentralen Texten berühmter mittelalterlicher Dichter. Denn nahezu alle großen Autoren höfischer Romane verfassten auch umfangreiche Verslegenden, in denen vor dem heilgenmäßigen Ende mitunter ausgesprochen sündhaft zugeht. Im letzten Teil der Vorlesung steht ein Blick auf die Kritik von Humanisten und Reformatoren an diesem typisch katholisch-mittelalterlichen Texttyp, der wohl eine Krise, aber nicht das Ende der Legende bedeutete. Berühmt gewordene Legenden schrieben noch Heinrich von Kleist und Johann Wolfgang von Goethe. Als ‚Urban Legend‘ überlebt der Texttypus sogar ohne Heilige.
Einzeltermine:
9. März 2026, 18:00 Uhr I: Die Ursprünge der Heiligenlegende: Entstehung, Typen, Legendensammlungen
11. März 2026, 18:00 Uhr II: Legenden in Versromanen: Hartmann von Aue, Konrad von Würzburg und Rudolf von Ems
16. März 2026, 18:00 Uhr III: Das Ende der Legende: Reformatoren und Humanisten
Der Referent:
Rainer Leng studierte Geschichte, Germanistik, klassische Philologie, Politikwissenschaft
und Soziologie in Würzburg und Heidelberg. 1996 Promotion,
2000 Habilitation. 1994-2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrstuhlvertreter
an der Universität Würzburg. Es folgten Forschungsprojekte in
München und Göttingen. Mehrere Jahre vertrat er den Lehrstuhl für Mittlere
Geschichte an der Universität Stuttgart. Seit 2008 ist er außerplanmäßiger
Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Würzburg.

Literatur zur Vorbereitung bzw. Weiterbeschäftigung:
Literaturempfehlungen: Edith Feistner, Historische Typologie der deutschen Heiligenlegende des Mittelalters von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation, Wiesbaden 1995 – Werner Williams-Krapp, Die deutschen und niederländischen Legendare des Mittelalters. Studien zu ihrer Überlieferungs-, Text- und Wirkungsgeschichte, Tübingen 1986 – Peter Strohschneider (Hg.), Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin / New York 2009 – Felix Prautzsch, Heilige und Heiden im legendarischen Erzählen des 13. Jahrhunderts, Berlin/Boston 2021.

Material

20 € für einen kompletten Vorlesungsblock - Barzahlung an der Kasse vor Ort.
10€ für einen Einzelvortrag - Barzahlung an der Kasse vor Ort

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04.12.25 17:08:31