Kursübersicht
Dirk Hönerlage wird darüber berichten, wie die Bad Brückenauer Stolpersteine (im doppelten Wortsinn) auf den Weg gebracht worden sind. Den ersten Impuls hierzu setzten Schülerinnen und Schüler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums, die sich unter seiner Leitung im Projektseminar "Jüdisches Leben in Brückenau – Erinnerung, Mahnung und Auftrag" intensiv mit der jüdischen Vergangenheit ihrer Heimatstadt befassten und überlegten, wie für ihre Generation Erinnerungskultur aussehen könnte. Im zweiten Teil der Veranstaltung wird Hönerlage aus seiner Erzählung „Unter Dampf“ vorlesen. Sie handelt von der Lebensgeschichte eines Jugendlichen, der im Brückenau der 1920er und 1930er Jahre aufwächst – in der Spannung zwischen dem Zeitgeist und der Freundschaft mit Ferdinand, einem Kind aus einer alteingesessenen jüdischen Familie. Die Veranstaltung wird musikalisch von Gerd Kirchner begleitet.
„Stolpersteine“ sind kleine, in den Boden eingelassene Gedenksteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern – an Jüdinnen und Juden, Opfer der Euthanasie-Morde und andere Gruppen, die unter dem NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Das Projekt Stolpersteine wurde vom Künstler Gunter Demnig initiiert und ist inzwischen das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Jeder Stolperstein besteht aus einem 10 x 10 cm großen Betonquader mit einer Messingplatte, auf der Name, Geburtsjahr und das Schicksal der ermordeten Mitbürger eingraviert sind. Die Steine werden über Spenden finanziert und meist vor den letzten frei gewählten Wohn- oder Wirkorten der Opfer in das Straßenpflaster eingelassen. Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung mitzubringen. Route - 1km Fußweg: Start: Von-der-Tann-Straße 8 – Rosa und Hedwig Seelig Zwingergasse 5 - Therese Wittekind, Klara Scher Theresienstraße 15 - Dr. Martin Friedmann Maxstraße 1 - Flora und Karl Pappenheimer
Es gab eine Zeit, in der ein Autor aus Israel der Deutschen liebste Bücher schrieb. Von Drehen Sie sich um Frau Lot! (1961), Arche Noah Touristenklasse (1963) über Pardon, wir haben gewonnen! (1968), In Sachen Kain und Abel (1976) und schließlich den berühmten Familiengeschichten mit 'der besten Ehefrau von allen' und den drei Kindern Rafi, Renana und Amir: Seit den 1960er Jahren führten Ephraim Kishons Bücher immer wieder die Bestseller-Listen an, dominierten die Buchregale und wurden für das Fernsehen verfilmt. Für ihn selbst war die Begeisterung der Deutschen für seine Satiren eine Genugtuung - und eine Ironie der Geschichte. Die deutschen Leser hätten sich mit Kishons Geschichten von ihrer historischen Schuld gleichsam frei gelacht. Und: Kishons Humor habe die Deutschen und die Juden versöhnt. Wirklich? Die Biografie "Ephraim Kishon" der Autorin Silja Behre geht u.a. dieser Frage nach. Sigismund von Dobschütz liest ausgewählte Passagen aus dem Werk Kishon's. Silja Behre, studierte Geschichte in Bielefeld und Paris. Es folgten akademische Stationen an der Hebrew University in Jerusalem und dem Minerva Institute for German History an der Universität von Tel Aviv. In Israel fand sie neben ihren Arbeiten zur Geschichte der deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen und Intellektuellengeschichte auch (wieder) zu ihrer Kindheitslektüre, Ephraim Kishon, den sie mit den Augen der Zeithistorikerin noch einmal neu entdeckte. Silja Behre lebt mit Mann und Kindern in Tel Aviv und in der Rhön.
Lassen Sie sich überraschen, welcher Film kurzfristig für das Kulturkino im September im Rahmen der Jüdischen Kulturtage präsentiert wird. Die Rhönlichtspiele in Bad Brückenau zeigen in Kooperation mit dem Verein KUNSTHAUS e. V. einen besonderen Film. Weitere Details zum Filmtitel und dem genauen Datum werden kurzfristig bekannt gegeben. Sie finden diese ab September unter www.kino-bad-brueckenau.de sowie in den lokalen Medien. Interessiert? Melden Sie sich per E-Mail, um informiert zu werden, sobald die Details feststehen.